Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin?

Carl Sandberg

 

Diese Wahl haben die Menschen in der Ukraine nicht, der Krieg ist zu ihnen gekommen. Sie haben nur die Wahl zwischen, fliehen, ausharren oder kämpfen und ganz gleich, wie sich jeder entscheidet, es wird mit viel Leid verbunden sein.

Aber auch der Diktator, der diesen Krieg angezettelt hat, ist nicht hingegangen, aber der Krieg ist auch nicht zu ihm gekommen, nein, er sitzt komfortable versorgt in einer luxuriösen Umgebung und bringt viel Leid auch über sein „eigenes“ Volk, das bis auf wenige Ausnahmen diesen Krieg ganz sicher auch nicht will.

Und was macht Europa und was macht der „Rest“ der Welt? Jeder Politiker ist sich selbst der nächste, aber hatten wir das nicht gerade erst bei Corona? Die einen ducken sich weg und die anderen versuchen vollmundig Tatendrang vorzutäuschen. Es wird über Sanktionen und Sanktiönchen gerungen und um jeden Kubikmeter Gas gefeilscht. Alles ganz offen, damit der Diktator mal sieht, was für mächtige Gegner er da herausgefordert hat. Der deutsche Kanzler, bekannt als eine richtig ehrliche Haut – von dem würde doch jeder sofort einen Gebrauchtwagen kaufen – versucht jetzt mal Fairness und Aufrichtigkeit in diesen Krieg zu bringen: ab jetzt werden alle Waffenlieferungen detailliert und mit genauem Auslieferungsdatum ins Netz gestellt einschließlich Frachtbrief! Wir wissen natürlich nicht, ob der Adressat, der Diktator, diese Informationen auch wirklich erhält, denn er hat ja das Internet in seinem Land stark zensieren lassen! Aber trotzdem ist dieser Schritt des Kanzlers doch aller Ehren wert, oder?

 

Ich weiß, der Spruch von Wolfgang Neuss steht schon ziemlich lange auf dieser Seite, aber da er in diesem Dezemer 100 Jahre alt geworden wäre, mag ich mich nicht davon trennen:

Heut‘ mach ich mir kein Abendbrot, heut‘ mach ich mir Gedanken.

 

 

Sich Fragen stellen und Gewohnheiten hinterfragen, ist das nicht wichtiger, als sich mit schnellen Antworten zu begnügen?

Unter der Überschrift „?“ möchte ich in lockerer Folge in der Form eines Blogs Fragen rund um ein Thema aufwerfen, aktuell oder grundlegend, wie es gerade so kommt. Vielleicht gelingt es mir, damit Denkanstöße zu geben, auch bei mir selbst.

Vorerst wird das als Einbahnstraße geschehen, später eventuell mit einem Antwortbutton.